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E s gibt echte Nietenjahrgänge in Bayreuth. Das Festspielhaus: eingerüstet. Villa Wahnfried: hinterm Bauloch verriegelt. Auch das Markgräfliche Opernhaus ist zu. Selbst die notorischen Einführungsvorträge des Stefan Mickisch, die bereits manchen in Sippenhaft mitgeschleppten Wagner-Adepten mit den harten Brocken versöhnte, die es bei den Festspielen abzusitzen gilt, fallen in diesem Jahr aus. Hier hat noch jeder Erfolg mit einem Skandal begonnen. Zwar hat der alte Volksbühnen-Haudegen gegen die stillschweigende Umbesetzung seines Alberich öffentlich rebelliert.
Daran erkennen wir eben den alten Theaterfuchs gutgelaunt wieder. Oleg Bryjak als neu eingewechselter Nibelung hat eine Gastwirtswampe und eine derartige Brachialstatur, dass er sogar die Hells Angels das Beten lehren könnte wenn er nicht selbst mit dazugehört. Sondern als Protagonist schlechthin.
Führt man sich die jahrzehntelange Karriere Castorfs als wichtigster Stichwortgeber des Nachwendetheaters vor Augen, so kann man sich über die Unvernutztheit seiner Wagner-Bilder ohnehin nur wundern. Wahlhall als ramponierte Texaco-Tankstelle. Dazu eine Göttergesellschaft blasser Schlägertypen, zwischen denen als Wotan als Zuhälter unter vielen nicht weiter auffällt.
Das ist doch was! Und das Gold als Chiffre für Öl? Er wurde vor wenigen Tagen 63 Jahre alt. Überhaupt: Wer dreht denn noch Videos mit Handkamera, bitte schön?! Doch wie fantastisch viel hat man trotzdem zu gucken, zu rätseln und zu entziffern. Was soll das Quietscheentchen an der Leine des gefesselten Alberich?! Man muss übrigens auch nicht alles verstehen. Wenn man dergleichen nur auch von den Sängern sagen dürfte! Norbert Ernst ist ein nicht ganz überzeugender, weil zu spieltenorhafter Loge.
Burkhard Ulrich legt den Mime zu sehr als Charge an. Sie — mit Stummfilmdiadem und Kleopatra-Nase — lässt das Nudelholz ihres ehelichen Vorrechts köstlich kreisen. Und auch Catherine Foster als Brünnhilde schwingt sich mit klirrend fokussiertem, klarem und brennendem Heldensopran zu einer der besten Walküren der letzten Jahrzehnte auf. Nicht ganz gefahrlos vielleicht.